Eine Plattenvorstellung ist mit Aufwand verbunden. Es gilt das Album zu beschaffen, anzuhören, ergänzende Infos zu suchen… aber ich mache das gerne, denn ich höre gerne Musik und drücke auch gerne meine Wertschätzung gegenüber einigen Künstlern aus.
Auch bei UNKLE habe ich mir die Mühe immer wieder gerne gemacht. Das Album “Psyence fiction”, welches meine Affinität zum Output von James Lavelle & Co. begründete, stammt aus dem Jahr 1998. Seitdem werden unter dem Namen “UNKLE” immer wieder hübsch verpackte Alben veröffentlicht, die aber oftmals vor allem durch außergewöhnliche Leistungen im Bereich der Wiederverwertung auffallen. Wikipedia liefert einen guten Überblick über das Output der Band. Wirklich spannend wurden die Songs oft erst durch die Gäste (u. a. Richard Ashcroft, Beastie Boys’ Mike D, Thom Yorke, Josh Homme, Ian Brown). Da Oasis 13 Jahre nach ihrem letzten wirklich großen Wurf “(What's the Story) Morning Glory?” wieder ein gutes Album ausspuckten, werde ich bei UNKLE langsam ungeduldig. Auch die Solowerke des an “Psyence Fiction” beteiligten DJ Shadow konnten mich bislang nicht trösten.
Tatsächlich beeindruck hat mich eigentlich nur noch die Doppel-CD “Edit music for a film”. Dabei handelt es sich um einen DJ Mix (auch davon gab es einige von UNKLE), der u. a. viele aus Soundtracks bekannte Songs auf wirklich unterhaltsame Weise miteinander mixt.
Das letzte tatsächliche UNKLE-Studioalbum stammt aus dem Jahr 2007 und trug den bedeutungsvollen Namen “War stories”. Dieses wurde noch ergänzt um die B-Seiten Compilation “More stories”. Auch das letztjährige Album “End Titles... Stories for Film” wurde von “War stories” inspiriert. Nun folgte noch “End Titles... Redux”.
Das Cover ist hübsch anzusehen (Robert Del Naja von Massive Attack hatte seine Finger im Spiel, auch hier wurde Recycling zelebriert), aber meine Probleme bei der Unterbringung der UNKLE-Alben (die eigentlich nie in einem üblichen Format erscheinen) werden dadurch nicht kleiner.
“End Titles... Redux” lässt einige der schon veröffentlichten Songs und zwei neue Songs im Klassik-Gewand daherkommen. Diese entwickeln teilweise eine düstere oder gar bedrohliche Atmosphäre. Bis auf “Nocturnal (Redux)” müssen alle Songs ohne Gesang auskommen. Richtig fesseln kann mich das nicht, ich erhoffe mir (noch immer) spannendere Sachen von UNKLE.
ClashMusic.com kann dem Werk anscheinend durchaus etwas abgewinnen:
If ever you dream of visiting the dark side of the moon, sounds from this record are sure to accompany your imaginary adventures – every step in liquid slow-motion, every glittering star above raining its luminescence down like gold dust. Somewhere in space, well, this could all be happening right now…
Das Album ist in diversen Download-Portalen erhältlich. Auf Datenträger findet man es in UNKLE-Store und bei einem in letzter Zeit wieder recht zuverlässigen CD-Versand aus Singapore.
Der Song “Trouble in paradise” findet sich auf UNKLEs Myspace-Seite als Stream.