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Freitag, 31. Mai 2013

Musik: Alice In Chains-The devil put dinosaurs here

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Das Comeback 2009 war nur der Anfang. Nun schlägt Alice In Chains richtig zu.

Harte und bisweilen tonnenschwere Gitarren, zweistimmiger Gesang, ein paar akustische Momente und die packendsten Melodien härtere Gangart. Das waren Alice In Chains’ Markenzeichen auf den ersten drei Platten. Diese Fäden griff die Band 2009 mit dem überzeugenden Comeback “Black gives way to blue” auf und ohne am Grundkonzept viel zu ändern, folgt nun mit “The devil put dinosaurs here” gar das beste Album seit “Dirt”. Entweder dauerte es etwas, bis Jerry Cantrell und William DuVall sich gesanglich aufeinander abgestimmt haben oder den Musikern würde erst bei den Aufnahmen zum aktuellen Werk bewusst, welche Wirkung der zweistimmige Gesang im Alice In Chains-Kontext entfaltet. Egal wie düster die Gitarren und Drums klingen mögen, die Gesangsharmonien strahlen darüber wie ein Regenbogen. Zumindest ein in gedeckten Farben gehaltener Regenbogen.

Die Produktion übernahm erneut Nick Raskulinecz, der über eindrucksvolle Genre-Referenzen wie Foo Fighters, Deftones, Stone Sour, Coheed and Cambria u. v. a. m. verfügt. Jerry Cantrell hat die Mehrzahl der Songs geschrieben und mit diesem Album wird wieder deutlich, dass er trotz guter Solo-Alben mit Alice in Chains zur Hochform aufläuft. “The devil put dinosaurs here” ist eines der Alternative-Alben des Jahres. 

“Hollow”, “Stone”, “Voices” und “Lab monkey” sind mächtige Songs und die Höhepunkte der ersten Albumhälfte. “Breath on a window”, “Phantom limb” und “Choke” folgen im weiteren Verlauf.

Das Video zu “Stone”:

 

“The devil put dinosaurs here” klingt nach:

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Donnerstag, 30. Mai 2013

Vorhören: These New Puritans-Field of Reeds

Das 2010er Album “Hidden” hat mir richtig gut gefallen. Daher freue ich mich auf den Nachfolger “Field of Reeds” und über diesen Vorabstream.

Mittwoch, 29. Mai 2013

Hoffnungslos

Vermutlich hat dieser Käfer die Hoffnung auf einen lebenswerten Frühling aufgegeben und sich ertränkt.

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Wer kann es ihm verdenken?

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Dienstag, 28. Mai 2013

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Primal Scream-Culturecide

Das aktuelle Primal Scream-Album “More light” ist ein echter Lichtblick. Und der Song “Culturecide” ist ein Hammer:

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Montag, 27. Mai 2013

Musik: Steven Wilson-The raven that refused to sing (and other stories)

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Steven Wilson ist ein vielbeschäftigter Musiker und Produzent. Als Porcupine Tree Mastermind war er bereits für einige starke Prog-Rock Alben verantwortlich und er ist sicherlich einer der aktivsten und einflussreichsten Vertreter dieses Genres. Als aktiver Musiker fröhnte er in anderen Bands aber auch weiteren Musikrichtungen. Und dann produzierte bzw. remasterte er auch Alben seiner vermeintlichen Vorbilder oder Genre-Begleiter Marillion, Opeth, Fish, Jethro Tull sowie Emerson Lake & Palmer.

Mit “The raven that refused to sing” veröffentlichte der Engländer nun sein drittes Soloalbum. Nicht nur wegen des Titels erinnerte mich dieses an Alan Parsons’ “The raven”. Daher überraschte es mich nur kurz, dass dieser an den Aufnahmen beteiligt war. Die Vermutung liegt nahe, dass Steven Wilson auch von seinen Remastering-Arbeit an Jethro Tulls Backkatalog beeinflusst war, als er den ein oder anderen Flötenpart auf “The raven that refused to sing” zuließ. Im Vergleich zu den Porcupine Tree-Alben hält sich Steven Wilson offensichtlich weniger an Genre-Konventionen und so lassen sich auch durchaus einige Jazzmomente auf dem aktuellen Werk entdecken.

Es war Zufall, dass mich “The raven that refused to sing” und “Still life with eggplant” gleichzeitig beschäftigen. Während Steven Wilson sicherlich die anspruchsvollere Variante eines aktuellen Prog-Rocks Albums liefert, ziehe ich aber Motorpsychos Prog-Variante vor, weil ich hinter dieser das eine oder andere Augenzwinkern vermute und diese Einstellung meinem Prog-Rock Verständnis näher kommt.

Das Video zum Titelsong:

Steven Wilson lässt sich auf einigen Bühnen im deutschsprachigen Raum blicken:

  • 16.06. Nova Rock Festival
  • 21.06. Southside Festival
  • 22.06. Hurricane Festival
  • 13.07. Loreley Festival
  • 26.10. Bremen
  • 27.10. Bielefeld
  • 28.10. Hannover
  • 30.10. Dresden
  • 01.11. Leipzig
  • 03.11. Erlangen
  • 22.11. Lübeck

“The raven that refused to sing” ist:

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Sonntag, 26. Mai 2013

Film: Star Trek Into Darkness

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Weniger düster als erwartet. Aber besser als jedes Fußballspiel.

Obwohl “Star Trek Into Darkness” schon eine Weile läuft und ich nach “Star Trek” recht gespannt auf J. J. Abrams zweite Regiearbeit im Rahmen dieser Reihe war, schaffte ich es erst gestern in Kino. Aber ich hätte keine bessere Gelegenheit als den Zeitpunkt des CL-Endspiels treffen können.

Der Film beginnt recht farbenfroh und unter Ausnutzung der 3D-Möglichkeiten. Ansonsten brachten mir die 3D-Effekte wenig oder keine zusätzlichen Eindrücke. Hoffentlich ist der Trend bald wieder vorbei.

Beeindruckt war ich aber von der für einen Science Fiction-Streifen nicht üblichen sonstigen “Tiefe”. Es war durchaus nicht zu jedem Zeitpunkt einfach, zwischen “Gut” und “Böse” zu unterscheiden. Den bekannten Charakteren und der zwiespältigen Freundschaft zwischen Kirk und Spock wird erfreulich viel Platz eingeräumt. Vor allem die Besetzung des bereits in der ursprünglichen Serie und im zweiten Film eingeführten Bösewichts Khan durch Benedict “Sherlock” Cumberbatch erwies sich als Glanztat. Glaubhaft tritt er als Gegenspieler der Enterprise-Crew und der gesamten Sternenflotte auf.

J. J. Abrams galt meines Wissens nicht als Star Trek-Kenner oder gar Fan, als er die Regie übernahm. Offensichtlich hat er und sein Team sich seitdem aber intensiv mit den älteren Filmen und Serien befasst. Nur so lassen sich die vielfältigen und stellenweise ironischen Referenzen auf frühere Geschichten erklären. Eine Szene erschien mir sogar als Persiflage auf William Shatners Auftritte als Denny Crane in “Boston Legal”.

Einige Filmsequenzen (vor allem der Khans und Kirks “Sprung” aus der Enterprise zum anderen Schiff und Spocks und Khans Kampf gegen Ende des Films) erschienen mir schlichtweg zu lang. Ansonsten handelt es sich bei “Into Darkness” um einen tollen Science Fiction-Streifen, der den mit dem ersten Prequel eingeschlagenen Weg fortführt. Dieser zwölfte Teil der Star Trek Reihe macht durchaus Lust auf mehr. Aber eine Serie lässt sich daraus aktuell wohl leider nicht machen. Das wäre sonst ein Reboot der urspünglichen Serie. Und J. J. Abrams wird wegen seiner Star Wars-Verpflichtung vorerst kaum Zeit für weitere Star Trek Aktivitäten finden. Mal sehen, ob man sich einen neuen Regisseur sucht, um zeitnah die Star Trek Story weiterzuspinnen. J. J. Abrams kann ja nicht die Verantwortung für alle wichtigen SF-Reigen aufgebürdet werden.

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Samstag, 25. Mai 2013

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Kishi Bashi-It all began with a burst

Den Beginn der Japan-Tour feiert Kishi Bashi mit dem Video zu “It all began with a burst”:

Und wenn der Sommer kommt, wird auch Kishi Bashis Album “151a” wieder aktuell…

Freitag, 24. Mai 2013

Seelenverkäufer

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Donnerstag, 23. Mai 2013

Konzert: Ólafur Arnalds in der Ringkirche Wiesbaden, 22.05.2013

Perfekt Musik in perfekter Atmosphäre.

2009 sah ich Kettcar in der Ringkirche und die Lokation war einer der Gründe für den Besuch des gestrigen Ólafur Arnalds Konzerts in der Ringkirche in Wiesbaden. Zusätzlich ließen Arnalds’ Alben und Konzertmitschnitte einen schönen Abend erwarten.

Dieser wurde von Douglas Dare eröffnet. Der Singer/Songwriter aus London hatte zwar kein Merchandising zu bieten (“I don’t have anything to sell, but I will give out download codes in the end.”) aber statt dessen 30 Minuten gefühlvoller Songs und Geschichten, die auf den Top Act vorbereiteten.

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Die Titel “Scars” und “Caroline” blieben mir im Gedächtnis. “Caroline” handelt von einer Affäre und ich bin froh, dass Dare ihn trotz seiner Bedenken bezüglich der Kombination von “Affäre” und “Kirche” zu spielen wagte.

Ólafur Arnalds betrat dann kurz vor 21 Uhr mit vier Streichern und einem Posaunisten / Computerbediener die Bühne. Zuerst wurde das Publikum “genötigt” zwei Töne zu singen und von ihm aufzeichnen zu lassen.

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Diese einfache Geste schaffte bereits eine nette Verbindung zwischen Musiker und Publikum. Und das war auch schon der letzte Gesang, der während des Konzerts zu hören war. Obwohl einige der stärksten Titel auf dem aktuellen Album “For now I am winter” von Arnór Dan Arnarsons gesanglichen Beiträgen leben, verzichtet Arnalds während dieses Teils der Tour auf ihn bzw. einen Ersatz. Doch erfreulicherweise kompensierte die durch die Instrumentals über knapp 90 Minuten erzeugte Atmosphäre diesen Umstand. Ich war selten vorher so begeistert von Instrumentals. Die jeweils transportierten Empfindungen und Eindrücke waren beeindruckend. Dabei war es egal, ob es sich um Songs über Badewannen (“Ljósid”), den Moment, in dem die Sonne sich hinter einer Wolke hervorkämpft (“Brotsjór“) oder Polen (“Poland”) handelt.

Sympathische Ansagen und Erläuterungen zwischen den Titeln ließen das überwiegend weibliche Publikum verzückt zurück. Ólafur Arnalds erscheint auf der Bühne als nahbarer und bodenständiger Typ. Immer wieder schaffte er einen reibungslosen Übergang zwischen engagiertem Musizieren und lockerem Plausch zwischendurch. Die Songs waren stark genug, das Publikum nach jeder Auflockerung wieder einzufangen und an den eigentlichen “Zweck” des Abends zu erinnern.

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Sicherlich trug die Ringkirche nicht unwesentlich zu diesem nahezu perfekten Konzertabend bei. Doch Arnalds’ Songs können auch aus der Konserve oder in jeder Konzerthalle bestehen und begeistern. Die Verbindung klassischer Instrumente, Arnalds’ verzückender Pianoarbeit und elektronischen Rhythmen schlägt eine Brücke, die sich auch in dem generationenübergreifenden Publikum widerspiegelte.

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Diese Setlist tippe ich nicht ab:
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