Tricky bislang stärkstes Album in diesem Jahrtausend.
"Fall to pieces" ist bereits Trickys 14. Solo-Album. Den Erfolg seines Debüts "Maxinquaye" aus dem Jahr 1995 konnte er nicht mehr erreichen. Aber laut Metacritic und auch in meiner Wahrnehmung handelt es bei seinem aktuellen Werk um seine stärkste Veröffentlichung in diesem Jahrtausend.
Der Hintergrund ist traurig. Kurz nach "Maxinquaye" kam Trickys Tochter auf die Welt. Ihre Mutter war Martina Topley-Bird, mit der er auch viele Jahre zusammenarbeitete. Diese Tochter nahm sich 2019 das Leben. Nun stand Tricky noch nie für fröhliche Musik. aber schon im Vorfeld dieser Veröffentlichung war abzusehen, dass diesbezüglich keine Überraschungen zu erwarten sind.
Spätestens mit dem Bass nach gut 45 Sekunden im dritten Song "Running off" ist klar, das Tricky seinen bekannten Stilelementen treu geblieben ist. Auch bei dem anschließenden Titel "I'm in the doorway" übernimmt Oh Land / Nanna Øland Fabricius den Gesang und deutet kurz in eine erhebende Stimmung an, die jedoch gleich darauf durch "Hate this pain" nachhaltig zerstört wird. Bei diesem und allen weiteren Songs ist Marta Złakowska Tricky Stimme oder Duettpartnerin.
Besonders gut gefallen mit "Running off", das starke "Chills me to the bone", "Fall please" und "Take me shopping". Das Album bringt es nicht einmal auf 30 Minuten Spieldauer, aber überzeugt durch seine Dichte und Vielfalt.
Das Video zu "I'm in the doorway":
"Fall please":
"Fall to pieces" ist: