Nicht schlecht, für ein Electro-Konzert.
Thom Yorke war für mich immer nur eine Ersatzdroge. Aber über die Jahre, seine drei Solo-Alben, seinen Soundtrack zu "Suspiria" und Atoms For Peace hat er mich weichgekocht. Ins Palladium konnte er mich nicht locken, aber die Jahrhunderhalle erschien mir ein geeigneter Ort für mein erste Electro-Konzert seit einer ganzen Weile.
Den Abend eröffnete der Italiener Andrea Belfi. Allein mit seinem Schlagzeug und etwas Elektronik sorgte er für eine passende Grundstimmung. Sein Set kam erfreulich gut beim Publikum an.
Ausverkauft war das Konzert nicht, aber die Besucher erlebten ab 21 Uhr eine stellenweise wirklich mitreißenden Auftritt Yorkes. Unterstützt wurde er von seinem langjährigen Musik-Partner Nigel Godrich und Tari Barri, der sich um die visuelle Untermalung kümmerte.
Für das Set bediente sich York aus allen oben erwähnten Quellen, mit dem Schwerpunkt auf den Songs seines brandaktuellen Albums "Anima". Gerade im Live-Set zeigte sich die Entwicklung, die Yorkes Musik seit "The eraser" genommen hat. Doch für alle Phasen gilt: Die langsamen Titel sind schon stellenweise eine Herausforderung, aber die vom Rhythmus getriebenen Songs lassen deren Langweile schnell vergessen. Und wenn York wild in der Mitte der Bühne tanzte oder gar zum Bühnenrand schlich, war das Publikum kaum noch zu halten.
Nach dem ersten Zugabenblock ließ sich Yorke tatsächlich noch einmal herauslocken. "Unmade" als vom Suspiria-Soundttack war ein würdiger Schlusspunkt. Am Ende war ein langsamer Titel willkommen. ;-)
- Interference
- Impossible Knots
- Black Swan
- Harrowdown Hill
- Pink Section
- Nose Grows Some
- Last I Heard (...He Was Circling the Drain)
- The Clock
- Dawn Chorus
- Has Ended
- Not the News
- A Brain in a Bottle
- Amok
- Truth Ray
- Traffic
- Twist
Zugabe 1:
- Runwayaway
- The Axe
- Atoms for Peace
- Default
Zugabe 2:
- Unmade