Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Donnerstag, 30. November 2017

Musik: Lost Horizons - Ojalá

























Viele Sänger und vieeel Atmosphäre. 

Mit ihren verträumten und melancholischen Klängen beeinflussten die Cocteau Twins einige Bands, die im Rahmen des Shoegaze-Revivals wiederbelebt wurden. Nach dem Ende der Band war Elizabeth Fraser als Gastsängerin gefragt. Massive Attacks Hit "Teardrop" ist der wohl größte Hit, auf dem ihre Stimme zu hören ist. Die anderen beiden Überbleibsel der Band in Form von Robin Guthrie und Simon Raymonde gründeten 1997 das Label Bella Union. Seit 2000 führt es Raymonde alleine. Bella Union war und ist die Heimat einiger toller Künstler, darunter die Fleet Foxes, John Grant und The Low Anthem. 

Musikalisch wirkte Raymonde somit 20 Jahre im Hintergrund (bis auf das Snowbird-Album "Moon" im Jahr 2014). 2015 gründete er mit dem Drummer Richie Thomas (der auch mal bei The Jesus And Mary Chain trommelte) Lost Horizons. In einer viertägigen Studiosession mit Raymonde am Klavier und Thomas am Schlagzeug schufen sie die Basis für deren Debüt "Ojalá", welches nun veröffentlicht.

Musikalisch bietet "Ojalá" auf den ersten Blick wenige Überraschungen: Die 15 Songs basieren auf melancholischem Dreampop, Indie, Ambient-Klängen und an die Cocteau Twins wird man auch stellenweise erinnert. Doch all das bietet auch nur die Bühne für die stattliche Anzahl von Sängerinnen und Sängern, die Raymonde dank seines Netzwerks und Labels rekrutieren konnte. Zu hören sind nicht weniger als zehn Stimmen, dabei u. a. Marissa Nadler, Tim Smith (ehemals Midlake), Cameron Neal (Horse Thief) und im Background sogar Sharon Van Etten. Einige dieser Sänger und Sängerinnen steuern zu dem Album eine gehörige Portion "Soul" bei und / oder sie prägen die Titel merklich. Auffällig ist der Opener "Bones", auf dem die Sängerin Beth Cannon ihr Repertoire zwischen Tori Amos uns Bonnie Tyler aufbietet. Tim Smith' Stimme in Kombination mit der Komposition lässt "She led me away" als Midlake-Song durchgehen. 

Mein absoluter Favorit auf "Ojalá" ist "This tide" mit Phil McDonnells am Mikrophon. Der Totel haat es auf meine Liste der Songs 2017 geschafft. Positiv fielen mir außerdem "Asphyxia", "Reckless", "She led me away" und "Give your heart away" auf. Darüber hinaus muss man Dreampop schon gerne mögen, um "Ojalá" über Albumlänge genießen zu können. Vor lauter Atmosphäre hat man während der Produktion vielleicht doch ab und zu den Horizont aus den Augen verloren. 

"Score the sky":


"I saw the days go by":


"Ojalá" klingt nach:

Mittwoch, 29. November 2017

Version wars: Dirk Darmstaedter vs. Deine Lakaien vs. City

Und was blieb von der DDR übrig?
Citys "Am Fenster".

Aus Anlass des 40. Geburtstags des Songs spielten einige Künstler Cover-Versionen ein. Unter ihnen auch

Dirk Darmstaedter


und Deine Lakaien


Auf die lange Originalversion verzichte ich, statt dessen noch 3:30 Minuten Ostalgie:

Dienstag, 28. November 2017

Musik: Karl Blau - Out her space

























Nun gibt es auch "Indiedub". 

Karl Blau ist ein musikalischer Tausendsassa aus dem Nordwesten der USA. Sein musikalischer Dunstkreis reicht bis zu Künstlern wie Matthew E. White, Mount Eerie / The Microphones und Lake. An der idyllischen Washington State Küste werkelt er schon gut 20 Jahre an seiner Musik, den Sprung nach Europa wagte er (und ein Label) erst im Jahr 2016. "Introducing Karl Blau" war eine Sammlung von Cover-Versionen von Country-Hits, nun wagt es Karl Blau mit eigenen Songs erneut. Aber auch ohne offensichtliche Neu-Interpretationen erinnert er auf "Out her space" durchaus an andere Künstler und Stile. 

Der Opener "Slow children" ließ mich Paul Simons "Graceland" als Referenz notieren. Im weiteren Verlauf des Album kommen noch weitere Afro-Pop/World Music-Assoziationen, Jazz, Indierock und zumindest etwas Country zum Vorschein. Wirklich außergewöhnlich wird es dann bei Karl Blaus Indie-Variante von Dub. Lo-Fi-Charme und verschrobene Jam-Momente treffen auf eine fast schon britische Melodieverliebtheit.

"Slow children", "Beckon" und "Blue as my name" sind meine besonderen Empfehlungen für dieses Album voller unaufgeregter aber schmeichelnder Songs.

Diese Live-Version von "Slow children" klingt auf dem Album merklich weniger nach Country:


Die Tour im November/Dezember wurde abgesagt und Ersatz im Frühjahr 2018 in Aussicht gestellt.

"Out her space" ist:

Montag, 27. November 2017

Same procedure...

Weihnachtsmarkt 2017 in Ulm

Samstag, 25. November 2017

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: OK Go - Obsession

Bei den Aufnahmen zu diesem Video musste kein Drucker leiden!

Freitag, 24. November 2017

Musik: Pale Seas - Stargazing for beginners
























Die Jahresbestenlisten sind noch nicht geschrieben. 


Bei den unzähligen Shoegaze-Veröffentlichungen der letzten beiden Jahre habe ich eine Aversion gegen Künstler entwickelt, die diesem Teil der Musikgeschichte weitere Kapitel hinzufügen meinen zu müssen. Daher stimmte mich der Titel "Stargazing for beginners" skeptisch: Klar, Sterne sind potentiell spannender und vielfältiger als Schuhe, aber "gazing" klingt nun mal bedrohlich passiv.

Der Opener "Into the night" beginnt noch verhalten, aber wenig später entführen Indie-Klänge und Jacob Scotts markante Stimme in vertraute Atmosphären. Mit "My own mind" folgt direkt darauf ein starker Titel um den Weg zu bereiten für den anschließenden Hit "Someday". Schon nach drei Titeln fühlte sich dieses Album an wie eine neue Bekanntschaft, die sich sofort vertraut anfühlt. Das Niveau dieses Starts kann "Stargazing for beginners" nicht halten, aber mit "Animal tongue" folgt noch mindestens ein weiteres Highlight.

Hinter diesem Werk steht die englische Band Pale Seas. Dieses Debüt sollte eigentlich schon vor zwei Jahren erscheinen: Als Vorgruppe von The War On Drugs und mit aussichtsreicher Präsenz im Radio war der Weg geebnet. Doch die Band zog die Reißleine und sich noch einmal zurück ins Studio. Mit dem The Verve-Produzenten Chris Potter (der u.a. auf "Urban hymns" mitarbeitete) nahmen sie auf der Isle Of Wight ein intensives Album auf, welches für mich einen der Indierock-Lichtblicke des Jahres 2017 darstellt. Obwohl "Lichtblick" der dunklen Stimmung und den stellenweise bedrückenden Lyrics nicht ganz gerecht werden kann. Die Songs wurden meist mitten in der Nacht aufgenommen und nach Möglichkeit in einem Take. 

Als Referenzen werden u. a. Neil Young (vermutlich wegen einer entfernten Ähnlichkeit der Stimme), PJ Harvey und Elliot Smith genannt.  Wegen der androgynen Stimme fühle ich mich an JJ 72 und Cigarettes After Sex erinnert. "Cigarettes After Sex mit etwas Elan" ist ein passender Vergleich. 

Der Hit "Someday":


"Into the night" und "Blood return":


"Stargazing for beginners" ist:


Donnerstag, 23. November 2017

Musik: King Gizzard & The Lizard Wizard - Polygondwanaland

























Auch mit dem vierten Album in laufenden Jahr noch für Überraschungen gut. 

Fünf Alben hat King Gizzard & The Lizard Wizard für dieses Jahr angekündigt. Im Februar wurde mit "Flying microtonal banana" die mir bis dahin unbekannte mikrotonale Gitarre zelebriert. "Murder of the universe" war mit seinem Konzept aus drei Geschichten und wirrster Kombination von Musikstilen arg schwer zu greifen. Dagegen wirkte die jazzige Easy Listening-Kollaboration "Sketches of Brunswick East" mit dem Mild High Club schon wie eine Beruhigungspille. Mit Blick auf den Kalender war ich gepannt, ob die australische Band ihr Ziel noch erreichen würde. 

Nun erschien eigentlich nicht überraschend (man muss ja dieses Jahr ständig mit einem neuen Werk der Band rechnen) aber in dieser Form unerwartet das vierte Album des Jahres 2017 (und das zwölfte seit 2012). Ein Album zu verschenken ist keine neue Idee, aber King Gizzard & The Lizard Wizard legten gleich noch die Master-Dateien für die Produktion von CDs und auch LPs drauf. Findige Zeitgenossen generierten daraus umgehend ein Angebot wie diese Kickstarter-Kampagne

Die Band schafft es zweifellos, durch ihre Veröffentlichungspolitik Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber auch die Musik an sich verdient diese. 

Der zentrale Track auf "Polygondwanaland" ist der zehnminütige Opener "Crumbling castle":

Als wesentlich kürzere Demo-Version ist dieser bereits vor gut einem Jahr aufgetaucht. Über seine Spieldauer zeigte er einige musikalischen Ideen, welche auf den Alben dieses Jahres erneut aufblitzten. Vielleicht hat diese Band tatsächlich einen Masterplan im Kopf und lebt nicht nur von im Delirium ersonnenen Gehirnfürzen. 

In seiner Gesamtheit ist "Polygondwanaland" hörbarer als "Murder of the universe", es basiert nicht auf einem neuen Musikinstrument und eine Jazz-Band als Partner war auch nicht nötig. Bei Album Nr. 1 des Jahres war ich skeptisch, ob die Ideen für fünf abwechslungsreiche Werke ausreichen. Inzwischen bin ich gespannt, welche Überraschung Nr. 5 für uns bereithalten wird. Es würde mich wundern, wenn es nicht psychedelisch klingen würde. Auf jeden Fall ist es erstaunlich, wie gut ich mich über diese vier Alben an die Verrücktheit der Band gewöhnt habe. Aus diesem Blickwinkel halte ich die Flut an Veröffentlichungen in einem Jahr für einen geschickten Zug. 

"Polygondwanaland" ist:

Mittwoch, 22. November 2017

Regiomat

Solche Automaten sind mir in jüngerer Zeit schon aufgefallen, aber diese Woche erwischte ich einen in freier Wildbahn und ich bannte ihn auf ein Bild:


Dieser erlaubt es dem Kunden, sich jederzeit mit lebensnotwendigen Lebensmitteln aus der Region zu versorgen. Dazu zählen u. a.

  • Vier Sorten Honig
  • Alblinsen
  • Schweinebraten
  • Diverse Konfitüren
  • Maultaschen (konventionell oder vegetarisch)
Die "Region" sollte durch das Warenangebot eindeutig zu bestimmen sein. 

Dienstag, 21. November 2017

Konzert aus der Konserve: Billy Corgan - Tiny desk concert

Billy Corgan aka William Patrick Corgan am Tiny desk mit Streichern und diesem Songs:
  • Tonight, tonight
  • Aeronaut
  • Mandarynne

Montag, 20. November 2017

Musik: Selig - Kashmir Karma
























Harmonisch und ereignisreich wie ein Tag in der schwedischen Wildnis. 

"Und endlich unendlich" interpretierte ich als Bekenntnis von fünf Musikern, nach einer Bandpause von neun Jahren nun "für immer" gemeinsam zu musizieren. Die erste Bandphase währte sechs Jahre und auch nach der Wiedervereinigung erwies sich dieses Gefüge über sechs Jahre als stabil. Doch 2014 verließ dann der Keyboarder Malte Neumann Selig. Das verbliebene Quartett macht sich an die Aufnahmen des siebten Albums. Dafür fand man sich über ein Jahr verteilt ca. 50 Tage in Schweden ein, um in Ruhe an den neuen Songs arbeiten zu können.

"Kashmir Karma" hätte Seligs Bandname werden können, so wurde es zumindest der Titel des siebten Albums der Band. Die Aufnahmen in der schwedischen "Wildnis" inspirierten Selig offensichtlich zu einer recht ausgeglichenen Grundstimmung. Die Hamburger wandelten schon häufig knapp diesseits der Schlager- und Deutschrock-Grenze, doch auf dem aktuellen Album wird diese mehrfach überschritten. Nun möchte ich die entsprechenden Fehltritte auf "Kashmir Karma" nicht überbewerten, aber darüber hinaus vermisse ich Seligs Alleinstellungsmerkmale. 

Plewkas Stimme ist prägnant wie immer, doch gerade bei den ruhigeren Titeln und einigen Textpassagen steht sie für vieles, was ich an Deutschrock verachte. Vielleicht hätte dieses Album mit noch mehr Erdigkeit und Zeitlosigkeit den Sprung in die "ist-halt-Blues-und-die-Herren-verkörpern-das-auch-glaubhaft"-Kategorie geschafft. So sehr ich mich über das Comeback 2009 freute, so sehr hat mich nun die Realität eingeholt. Die deutschsprachige Version des "Grunge" funktionierte über knapp zwei Alben Mitte der 90er Jahre aber heute nicht mehr. Selig hat m. E. seine Nische nach dem Comeback noch nicht gefunden.

"Unsterblich", "DJ" und "Lebenselexier" sind meine Favoriten auf "Kashmir Karma". 

Das Video zu "Nimm mich so wie du bist":


"DJ":


Die Band ist aktuell auf Tour:
  • 23.11. München
  • 24.11. Leipzig
  • 25.11. Magdeburg
  • 26.11. Berlin
  • 28.11. Hannover
  • 29.11. Bremen
  • 01.12. Freiburg
  • 02.12. Kaiserslautern
  • 03.12. Münster
"Kashmir Karma" ist:

Sonntag, 19. November 2017

Buch: Martin Becker - Marschmusik
























Melancholische Einblicke in das Leben im Ruhrgebiet für Menschen aus dem Ruhrgebiet. 

Seit ein paar Jahren führen mich meine Wege immer mal wieder durch das oder gar in das Ruhrgebiet. Ich meine so einen ersten Eindruck vom speziellen Charme der Region oder vielmehr der Menschen dort bekommen zu haben. Das machte mich neugierig und "Marschmusik" erschien mir als gute Quelle, mein Verständnis zu vertiefen.

Der Autor Martin Becker wuchs im Sauerland auf und lebt in Leipzig. Seit zehn Jahren veröffentlicht er Bücher, außerdem ist er als Journalist und Hörbuchautor tätig.

In "Marschmusik" schickt er den Protagonisten auf eine gleich vielfache Reise in den Ruhrpott. Mehrere Erzählstränge werden aufgebaut, um verschiedene Perspektiven zu bieten. Da ist der "geflohene" Sohn, der seine Mutter in seiner alten Heimat besucht und diesen (und vorherige) Besuche als beklemmend wahrnimmt. Durch Rückblicke begleitet man ihn beim Erwachsenwerden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die angestrebte Karriere als Posaunist.

Außerdem wird geschildert, wie sich seine Eltern kennengelernt haben und wie sie zur Familie wurden. Darüber hinaus taucht stellenweise "Hartmann", ein Kumpes seines verstorbenen Vaters auf. Er provoziert und motiviert den Protagonisten zur Beschäftigung mit dessen Herkunft und Wurzeln. Zu dieser Aufarbeitung gehört auch ein Besuch in einem Stollen. 

Zweifellos erzeugt und transportiert Becker mit diesem Buch Stimmungen und Melancholie. Vermutlich funktioniert das Werk daher gut bei Menschen, die tatsächlich im Ruhrgebiet lebten und leben. Meine Erwartungen an das Buch wurden nur ansatzweise erfüllt. Entweder unterscheiden sich im Ruhrgebiet verbrachte Kindheit und Jugend nicht wesentlich von denen in anderen Teilen Deutschlands oder Beckers Schilderungen geben einfach nicht genug davon wieder. Die parallele Darstellung von Erzählsträngen kann Spannung erzeugen oder verschiedene Sichtweisen offenbaren. In "Marschmusik" leistet sie weder das eine noch das andere. 

Samstag, 18. November 2017

Musik: Angelika Express - Letzte Kraft voraus

























Karneval in Punk-Pop.

Angelika Express hatte ich vor Jahren während einer Crowdfunding-Kampagne zur Veröffentlichung von "Goldener Trash" unterstützt. Das erlaubte mir einige Einblicke in das Musikgeschäft. Auch die folgenden Veröffentlichung zeigten, dass Mastermind Robert Drakogiannakis mit viel Energie und Ideen um seine Nische in diesem Business kämpft und "Indie" lebt.  

Bei allen Experimenten blieben Pop, Punk und Indierock die Konstanten über die nunmehr 15 Jahre Bandgeschichte. Mit "Letzte Kraft voraus" erscheint nun das achte Album der Band. Aktuell besteht sie aus fünf Personen, für einige Titel konnten prominente Mitstreiter gewonnen werden: Love As Jörkk Mechenbier ist auf "Vinylbeton" zu hören, Klees Suzie Kerstgens ermöglicht das Duett "Am letzten Donnerstag im Mai" und Frank Spilker von Die Sterne unterstützt auf "Agenten".

Punkige Texte, poppige Melodien und Refrains und Indierock klingen auf "Letzte Kraft voraus" häufig irgendwie nach Karneval: Auch komplexe Sachverhalte werden auf den Punkt oder Refrain gebracht. So etwas gelingt glaubhaft wahrscheinlich nur einer Band aus Köln. 

"Vinylbeton", "Wir kommen wieder", "Comeback im Dreck" und "Mister Fantastik" sind meine Favoriten auf "Letzte Kraft voraus". 

Das Video zu "Vinylbeton":


"Letzte Kraft voraus":


Demnächst auch live:

  • 01.12. Köln
  • 15.12. Bielefeld
  • 06.01. Kaiserslautern
  • 12.01. Torgau
  • 13.01. München
  • 26.01. Ulm
  • 27.01. Rorschach, CH
  • 16.02. Husum
  • 17.02. Hamburg

"Letzte Kraft voraus" ist:

Freitag, 17. November 2017

Woher kommt das Zugessen?

Obwohl ich den Fernverkehr der DB regelmäßig nutze, verschmähe ich üblicherweise dass kulinarische Angebot an Bord. Da ließ ich mich gerne in die Zentrale des Fernverkehrs der DB einladen, um mal hinter die Kulissen zu blicken. 


Die Versuchsküche der DB hatte ich mir größer vorgestellt, aber letztendlich sind es wenige Mitarbeiter, die sich um die Planung und Entwicklung der Mahlzeiten kümmern.



Die DB setzt auf Standard-Mahlzeiten und saisonabhängige "Specials". Wir durften die Kohlrouladen probeessen, die im Februar auch in den Zügen verfügbar sein werden.

Darüber hinaus wurde das aktuelle Sortiment in Form eines "Flying Buffets" präsentiert.



Außerdem gab es viele Hintergrundinfos zu den komplexen Prozessen, die hinter der Versorgung der Passagiere stehen. Nach dieser Veranstaltung habe ich mehr Respekt vor dem kulinarischen Angebot in den Zügen der DB und vermutlich werde ich ab und zu tatsächlich den Weg ins Bordbistro wählen.  

Donnerstag, 16. November 2017

Musik: Fjørt - Couleur
























Selten klingt Wut so konstruktiv. 

Skandinavisch anmutender Band-Name, harte Gitarren und Post-Hardcore-Gesang? So etwas kann doch nur aus... Aachen kommen. Zumindest die deutschen Texte passen zur Herkunft des Trios. 2012 fanden Chris Hell, David Fings und Frank Schophaus als Fjørt zusammen. Bereits vor Veröffentlichung ihres Debüt-Album verdienten sich die Herren über viele Konzerte Live-Lorbeeren. Das zweite Album "Kontakt" erschien über Grand Hotel van Cleef 2016, nun folgt "Couleur". 

Mir fällt keine deutsche Band ein, die Post-Hardcore-Härte sowie -Intensität und (zugegebenermaßen subjektive) Hörbarkeit derart stimmig auf einen Nenner bringt. Selten wird Wut so gut konserviert und konstruktiv genutzt. Trotz aller Härte und Kante ist "Couleur" in seiner Kombination aus Post-Hardcore, Post-Rock und Alternative erstaunlich homogen geraten. Trotzdem ragen für mich die Songs "Südwärts", "Raison" und "Bastion" etwas heraus.  

Das Video zu "Magnifique":


Und das zum Titelsong:


Fjørt wird im Januar für schwitzige Atmosphäre in diesen Clubs sorgen:
  • 18.01. Münster, Gleis 22 
  • 19.01. Münster, Gleis 22 (ausverkauft)
  • 20.01. Hannover, Musikzentrum
  • 21.01. Berlin, Lido
  • 22.01. Dresden, Beatpol
  • 23.01. Leipzig, Werk 2
  • 24.01. Wien, Chelsea
  • 25.01. München, Strom
  • 26.01. Stuttgart, Universam
  • 27.01. Saabrücken, JUZ Försterstraße
  • 28.01. Wiesbaden, Schlachthof
  • 29.01. Köln, Gebäude 9
  • 30.01. Hamburg, Knust
  • 02.02. Köln, Family First Festival (ausverkauft)
"Couleur" ist:


Mittwoch, 15. November 2017

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Morrissey - Spent the day in bed

Morrissey ist noch für einen starken Song gut:

Dienstag, 14. November 2017

EP & Tour: Mighty Oaks


Wenn ich an das Konzert der Mighty Oaks im Ulmer Zelt denke, erinnere ich mich an eine tolle Stimmung und hohe Temperaturen. Trotz des nun wirklich herbstlichen Wetters bin ich mir sicher, dass die Mighty Oaks auch diesen Hallen einheizen werden:


  • 15.11. Berlin - Tempodrom
  • 16.11. Hamburg - Docks 
  • 21.11. Bielefeld - Ringlokschuppen
  • 23.11. Köln - Live Music Hall
  • 24.11. Ludwigshafen - BASF Feierabendhaus
  • 25.11. Saarbrücken - Garage
  • 05.12. Augsburg - Parktheater
  • 08.12. Stuttgart - Liederhalle Mozartsaal
  • 14.12. München - Muffathalle
  • 15.12. Nürnberg - Löwensaal
  • 16.12. Mainz - Frankfurter Hof
  • 17.12. Dresden - Alter Schlachthof 


  • Den Tourstart begleitet die Veröffentlichung der EP "Storm". Hier das Video zum Titelsong:

    Montag, 13. November 2017

    Musik: Sgrow - Circumstance
























    Experimentell, elektronisch und auch irgendwie poppig. 

    Im Bereich elektronischer Musik stehen bei mir skandinavische / nordeuropäische Künstler hoch im Kurs. Künstler aus dieser Region wie The Knife, Björk, Gus Gus und Röyksopp haben mir musikalische Horizonte eröffnet. Zumindest geographisch fällt das Electro-Duo Sgrow aus Norwegen in diese Kategorie. Diese besteht aus Vilde Nupen und Kristoffer Lislegaard. Deren Debüt "Terror and ecstacies" erschien vor zwei Jahren und danach verbrachten sie ein paar Monate in Toronto, um Musik zu produzieren. Als erste Veröffentlichung aus dieser Zeit erschien nun "Circumstance". 

    Die beiden Musiker nutzten die Vielfalt provisorischer Studios in Florenz, Toronto, Oslo und Drøbak, um Sounds und Atmosphären einzusammeln und zu samplen. Der Gesang wurde hingegen in einem Bootshaus im norwegischen Drøbak aufgenommen. Er stellt den organischen Gegenpol zu den vielschichtigen Samples und den dynamischen bis herausfordernden Beats zwischen Trip Hop, Dubstep und Dance dar. Die Kombination passt eher in den Club als ins Bootshaus.

    Exemplarisch demonstrieren "Feel something" und "Kismet" Sgrows musikalische Mission. Über die Spielzeit des Mini-Albums ist diese hörenswert. Die nächsten Veröffentlichungen sollten zusätzliche Facetten offenbaren. 

    Das Video zu "Kismet":


    Und das zu "Feel something":


    "Circumstance" klingt nach:



    Sonntag, 12. November 2017

    Konzert aus der Konserve: The National@Elbphilharmonie in Hamburg, 21.10.2017

    Tickets für das Konzert konnte ich leider nicht ergattern, aber zumindest gibt es The Nationals Auftritt vor dem "Jedi Council" als Aufzeichnung:



    Freitag, 10. November 2017

    Welcome back: Tocotronic

    Das "Rote Album" war für mich eines DER Alben des Jahres 2015. Nun wurde für Januar 2018 der Nachfolger "Die Unendlichkeit" angekündigt.

    Der Vorbote "Hey Du" klingt irgendwie nach den Sportfreunden Stiller:


    Tourdaten und Tickets gibt es auch schon:
    • 06.03. Bremen
    • 07.03. Münster
    • 08.03. Heidelberg
    • 09.03. Erlangen
    • 11.03. Erfurt
    • 12.03. Wiesbaden
    • 13.03. Köln
    • 14.03. Hannover
    • 17.03. Hamburg
    • 06.04. Leipzig
    • 07.04. Essen
    • 08.04. Stuttgart
    • 11.04. Freiburg
    • 12.04. München 
    • 14.04. Dresden
    • 16.04. Berlin

    Donnerstag, 9. November 2017

    Offensichtlich die Woche schwäbischer Backwaren

    Heute: Hutzelbrot. Eine spezielle Sorte Birnen scheint nur in dieser Form verarbeit- und essbar zu sein. Aber sehr lecker mit kräftigem Käse. 


    Mittwoch, 8. November 2017

    Kleine Backwaren

    "Kleine Brötchen backen" kannte ich schon. Aber ich möchte gar nicht wissen was es bedeutet, wenn im Schwabenland kleine Brezeln gebacken werden...



    Dienstag, 7. November 2017

    Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: William Patrick Corgan - Aeronaut

    Mit "Ogilala" hat sich William Patrick ("Billy") Corgan eindrucksvoll zurückgemeldet. Zum besten Song "Aeronaut" gibt es nun ein Video:

    Montag, 6. November 2017

    Warnung vor dem Klapptisch

    Notiz an mich für künftige Buchungen: Im ICE 611 ist in Wagen 29 auf Platz 26 der Klapptisch unbenutzbar. Doof. 

    Sonntag, 5. November 2017

    Podcast: 25 Jahre "Automatic for the people"

    Vor 25 Jahren erschien "Automatic for the people". In diesem hörenswerten Podcast äußern sich Michael Stipe und Mike Mills aus diesem Anlass zu dem Album. 

    Samstag, 4. November 2017

    Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Wanda - Lascia mi fare

    Lust auf Wiener Schmäh?

    Hier als Video:

    Als aktuelles Album "Niente" oder eben auf Tour im nächsten Jahr:
    • 12.03.2018   Würzburg
    • 13.03.2018   Wiesbaden
    • 15.03.2018   Hannover 
    • 16.03.2018   Köln 
    • 17.03.2018   Berlin 
    • 20.03.2018   München
    • 21.03.2018   Dortmund 
    • 23.03.2018   Lingen 
    • 24.03.2018   Hamburg 
    • 03.04.2018   Fürth 
    • 04.04.2018   Stuttgart 
    • 11.04.2018   Ravensburg 
    • 13.04.2018   Leipzig

    Freitag, 3. November 2017

    Film: Thor: Ragnarok
























    Der unterhaltsamste Thor-Film.

    Da hat dieser dritte Thor-Film einen tollen Titel und für den deutschsprachigen Raum wird aus "Ragnarok" mal eben "Tag der Entscheidung". Aber auch beim Vorgänger konnte man "The dark world" nicht durchgehen lassen und machte "The dark kingdom" daraus. 

    "Captain America: Civil war" musste ohne Thor und Hulk auskommen, diese laufen sich aber nun in "Ragnarok" warm für das nächste Avengers-Abenteuer. Wohl dem, der all diese Film in den letzten Jahren in der "natürlichen" Reihenfolge genießen durfte. 

    Schon in der ersten "Ragnarok"-Szene wird klar, dass dieser Film merklich stärker auf Humor setzt als der düstere "The dark kingdom". Mit Thor und seiner phantastischen Welt hatte ich schon immer meine Probleme, aber "Ragnarok" ist derart überdreht und bunt, dass ich sehr gut mit dieser umgehen kann. Tolle Schauspieler in großer Dichte (man vermisst Natalie Portman kaum und ihre Rolle schon gar nicht) verhelfen den Figuren zu starken Charakteren. Während zu Beginn der Konflikt zwischen Thor und Loki aufflammt, tritt dieser rasch in den Hintergrund, als die Hela (Cate Blanchett) auftaucht und Asgard unter ihre Kontrolle bringt. Ihr Auftritt kostet einige Mitstreiter Thors das Leben. Zumindest Heimdall bleibt verschont. Zum Inhalt verrate ich nicht mehr, als Vorbereitung auf "Infinity war" ist "Ragnarok" m. E. zwingend anzusehen. Und diese Aussage gilt nicht nur wegen des Inhalts sondern auch wegen der Stimmung, die das Marvel Universum mal wieder etwas auflockert. 

    Die Schilderung der Vorkommnisse auf dem Schrottplaneten Sakaar ist für meinen Geschmack etwas zu ausführlich geraten, aber die gut zwei Stunden Spieldauer wollen ja auch gefüllt werden. Ansonsten ist "Ragnarok" gelungen. 

    Donnerstag, 2. November 2017

    Musik: Fever Ray - Plunge
























    Den "sweet spot" gefunden und diesen den oberflächlichen Hörern erfolgreich vergällt.    

    Erst kürzlich veröffentlichte The Knife das Live-Album "Live at Terminal 5". Anscheinend möchte Karin Dreijer die Aufmerksamkeit der Stunde nutzen und schickte gleich ihr zweites Album als Fever Ray hinterher. Auf Tonträgern wird "Plunge" erst im Februar erhältlich sein, aber als Download gab es dieses nun überraschend. Seit Fever Rays starkem Debüt sind acht Jahre vergangen. Ich hoffte schon lange und spätestens seit der Ankündigung des Endes von The Knife auch sehr hoffnungsvoll auf eine neue Veröffentlichung der Schwedin.

    Mit "Plunge" veröffentlicht die Schwedin eine Collage der bisher von ihr bereisten musikalischen Welten. Die Kühle ihres Solo-Debüts, die Düsterheit von "Silent shout" und die Synthie-Fluffigkeit von "Deep cuts" treffen auf den bis auf die Spitze getriebenen Elektro-Eklektizismus des letzten The Knife-Albums "Shaking the habitual". Dessen Grad der musikalischen Provokation kann Dreijer nicht mehr steigern, dazu müssen nun die Texte herhalten.

    Erschien Fever Rays Debüt stellenweise steril und frostig, zeigt Dreijer auf "Plunge" eindrucksvoll, dass sie auch als engagierte Provokantin das Gegenteil verkörpern kann. Ähnlich wie St. Vincent mit ihrem aktuellen Album "Masseduction" macht es auch Fever Ray dem Hörer nicht leicht. Diese Musikerinnen wollen nicht einfach wegen ihrer Musik gemocht werden, sie nutzen Musik zur Verlautbarung ihrer Messages.

    "Mustn't hurry", "Falling", "To the moon and back" und "An itch" sind bislang meine Favoriten auf "Plunge", aber je nach bevorzugter The Knife- oder Fever Ray-Phase des Hörers kann die Auswahl merklich von meiner abweichen. Auf jeden Fall ist "Plunge" eine Herausforderung und in meinen Ohren trotz oder gerade wegen der vielen Referenzen ein außerordentlich aktuelles und vielseitiges Elektro-Album.

    Das Video zu "To the moon and back":


    "Plunge" klingt nach:

    Mittwoch, 1. November 2017

    Feiertagsbilanz

    Zwei Feiertage, > 50 km Rad gefahren (800 Höhenmeter) und > 15 km (400 Höhenmeter) gejoggt. Toller Herbst, also bislang...