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Samstag, 5. April 2014

Musik: Seahaven-Reverie Lagoon: Music for escapism only

S

Abgeklärter und abwechlungsreicher Indierock aus Kalifornien.

Die kalifornische Band Seahaven wurde 2008 gegründet. Vielleicht lag es am “Alterungsprozess” der Mitglieder, dass sich die Herren damals schon von ihren individuellen Hardcore und Post-Punk Wurzeln ein Stück weit in Richtung Indierock wandten. Ihr erstes Album “Winter forever” wurde mit Brand New verglichen. Auf dem Nachfolger “Reverie Lagoon: Music for escapism only” entwickelt sich Band weiter und bietet mehr Power und Ideen als so manche desillusionierende Post-Rock Band ohne so eingleisig wie manch eingefahrene Indierock Verfechter zu wirken.

Alben mit mehr als zwölf Titeln schrecken mich im Allgemeinem wegen des Verdachts auf “zu viel gewollt” ab, aber da einige der Tracks auf “Reverie Lagoon: Music for escapism only” mit Spieldauern von unter zwei Minuten eher als Einlagen zu betrachten sind, hat sich die Band nicht übernommen. Abgemischt wurde das Album von Ben Brodin, der auch bei First Aid Kits “The lion’s roar” am Piano zu hören war und als Techniker an Bright Eyes’ “The people’s key” mitwirkte. Auch das kann als Indiz für die Seahavens breite Ausrichtung gelten.

Rare musikalische Ausbrüche (“Wild west selfishness”), orchestrale Momente und ruhige Passagen sorgen für reichlich Abwechslung auf dieser Indierock Scheibe.  Kyle Sotos Stimme bewegt sich mit charmanten Ecken und Kanten geschickt diesseits der Nervgrenze. Stellenweise fühle ich mich an Idlewild erinnert. Das Album benötigt etwas Zeit um dann in jedem Durchgang neue Facetten zu offenbaren. Wer von “purem” Indierock gelangweilt ist, sollte Seahaven etwas Aufmerksamkeit widmen.

“On the floor”, der folkige “Highway blues”, das rockige “Flesh”, “Karma consequential” und “Four-eleven” sind meine Favoriten auf “Reverie Lagoon: Music for escapism only”.

“Love to burn”:

“Wild west selfishness”:

Seahaven live:

  • 13.04. Hamburg
  • 14.04. Köln
  • 15.04. Berlin

“Reverie Lagoon: Music for escapism only” klingt nach:

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