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Dienstag, 16. Oktober 2012

Konzert: Radiohead in der Lanxess Arena Köln, 15.10.2012

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Es ist schon faszinierend zu sehen welchen Aufwand einige Menschen betreiben um ein Konzert nicht auszuverkaufen. Bei der in Indiekreisen hinreichend gefeierten Band Radiohead versucht man dieses Ziel über personalisierte Tickets zu erreichen. Und es funktioniert. Das gestrige Konzert in Köln war nicht ausverkauft. Die Besucher hatten sich ein tolles Konzert redlich verdient, galt es doch sich neben dem Anmelde- bzw. Kaufprozess im Internet durch vor dem Konzert in loser Reihenfolge verschickte E-Mails mit Informationen zu Ticketschaltern für den Umtausch (wohl dem, dessen Nachnahme mit “A-L” beginnt),

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Troubleshooting-Ticketschaltern

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und der Aufforderungen möglichst schon um 15 Uhr (!) vor Ort die Tickets einzutauschen zu wühlen.

Irgendwann gelangte auch ich dann durch Ticketkontrolle 1, Taschenkontrolle und Ticketkontrolle 2 in die Halle. Durch Ticketkontrolle 3 musste ich erst, als ich in den Innenraum wollte. Doch vorher betraten pünktlich um acht Uhr Caribou die Bühne um ein routiniertes halbstündiges Set abzuliefern.

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Das elektronisch treibende Set war eine gute Einstimmung auf Radiohead und weniger steril als befürchtet.

Kurz nach neun Uhr erschien dann die Band aus Oxfordshire . Direkt offenbarten sich ein recht beeindruckender Effekt, der über die gesamte Konzertdauer trug: Die 12 voneinander unabhängig “schwebenden Flachbildschirme”, welche fast ständig Nahaufnahmen der sechs Musiker zeigten.

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Übrigens erinnerte mich Thom Yorke optisch so ein wenig an den einen Kelly am Ende eines Ultra-Marathons durch Death Valley.

Radiohead-Alben gefielen mir bislang mindestens “gut”. Besonders die flotteren und vom Rhythmus getriebenen Songs entfalteten im Live-Kontext aber eine stellenweise hypnotisierende Wirkung. Da waren schon ein paar wirklich große Momente dabei, z. B. bei “15 step”, “Reckoner” und den neuen Songs “Ful stop” und “Identikit” die erfreulich intensiv einschlugen. Die langsameren Songs holten mich dann jeweils wieder auf den Boden zurück. Die Band erwies sich als sehr spielfreudig und beendete das Konzert nach gut zwei Stunden. Ich hatte den Eindruck, man hätte sie fast von der Bühne prügeln müssen.

Man muss sich vor Augen halten welch starke Songs der ersten beiden Alben den Weg in die Setlist nicht geschafft haben und wie deplatziert diese dort gewirkt hätten. Die aktuellen Songs spielen von der Stimmung und der Struktur her schon in einer eigenen Liga. Ich begrüße diese Entwicklung aber trotzdem würde ich Radiohead gerne mal bei einem Akustik-Gig erleben. Auch die neueren Songs haben m. E. genug Substanz um mit etwas weniger elektronischer Verstärkung zu begeistern. In solch einem Rahmen könnte die Band vielleicht auch dem eigenen Anspruch gerecht werden: Es bedarf schon eines gesunden Selbstbewusstseins, bei einem Konzert mit zwangsläufig enormen Energieverbrauch Armbänder mit “Remember chernobyl” zu verteilen.

Ein Phänomen ist mir gestern wieder bewusst geworden: Ich glaube in keiner deutschen Stadt wird ähnlich lasch mit dem Nichtraucherschutz umgegangen wie in Köln. In Kneipen herrschen dort ja schon seit geraumer Zeit diesbezüglich anarchische Zustände. Doch dass es im Konzertinnenraum absolut normal zu sein scheint, sich eine Zigarette anzuzünden empfinde ich als nicht zeitgemäß. Aber dazu passen ja auch die Plakate, die Nichtraucher in den Raucher-Bereich schicken. Zwinkerndes Smiley

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Die Setlist:

  • Bloom 
  • Lucky 
  • 15 step 
  • Morning Mr. Magpie 
  • The national anthem 
  • The gloaming 
  • Separator 
  • Reckoner 
  • Pyramid song 
  • These are my twisted words 
  • Nude 
  • Identikit 
  • Lotus flower 
  • There there 
  • Feral 
  • Bodysnatchers

Zugabe

  • Weird fishes/Arpeggi 
  • Ful stop 
  • The daily mail 
  • Myxomatosis 
  • Paranoid android

Zuzugabe

  • How to disappear completely 
  • Everything in its right place (inklusive R.E.M.-Erinnerung durch "The one I love"-Intro)

Zuzuzugabe

  • Idioteque

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