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Montag, 1. Juni 2015

Film: In meinem Kopf ein Universum


Packend und rührend.

Nach durch “Age of Ultron” ausgelöster Superheldenmüdigkeit war “In meinem Kopf ein Universum” ein toller Weg, die Kinolust auf die Probe zu stellen. Der polnische Film wurde bereits 2013 veröffentlicht. Einige Auszeichnungen verschafften ihm die verdiente internationale Aufmerksamkeit.

“In meinem Kopf ein Universum” beruht auf der wahren Geschichte eines an infantiler Zerebralparese erkrankten jungen Mannes, der während der 80er und 90er Jahre in Polen aufwächst. An einer leichteren Form der Krankheit leidet übrigens auch RJ Mitte, vielen wahrscheinlich besser bekannt als “Walter White Jr.”.

Der Protagonist Mateus (unglaublich überzeugend gespielt von Dawid Ogrodnik) wird nicht nur durch seine Bewegungsstörung “geschlagen”, die ein “normales” Leben unmöglich macht. Auch Tod und Enttäuschung durch geliebte Menschen muss er gleich mehrfach verkraften. Da er es vorzieht, mit der Außenwelt nicht zu kommunizieren, wird er als geistig behindert eingestuft und entsprechend behandelt bzw. weggesperrt. Erst nach langer Zeit stellt sich heraus, dass in seinem Kopf wesentlich mehr passiert, als die Außenwelt wahrhaben wollte. Diese Handlung liefert schon einige sehr packende und rührende Szenen. Trotzdem ist “In meinem Kopf ein Universum” kein bedrückender Film, denn da gibt es noch die heitere bzw. auflockernde Sicht auf die Dinge. Diese zeigt sich vor allem in den Aktivitäten des Vaters und in Mateus’ ironischen Kommentaren. Mein Highlight: Die Segnung durch einen Pater mit den Worten “Gott liebt dich, Mateus” erwidert dieser mit dem Gedanken “Da hab ich ja Glück. Nicht auszudenken, was wäre, wenn er mich hassen würde”.

“In meinem Kopf ein Universum” gehört geschaut!