Mit dem Album “Black Sheep Boy” und der Single “For real” gelangten Okkervil River recht weit nach oben auf meiner Liste der verheißungsvollen nächsten Alben. Viele Musik-Fans kennen die "Angst", die jemanden ereilen kann, wenn er dann tatsächlich das lang ersehnte neue Album vor sich hat. Ich habe in einer Kritik zu dem neuen Album eine m. E. treffende Beschreibung dieser Situation gefunden:
It’s like telling Michaelangelo, as he downs a PBR after finishing the Sistine Chapel, “Hey dude, there’s this other church a few clicks up the road. Could you bust over there and splash a little magnum opus on their ceiling, too?”
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Schon bei der Ansicht der Cover des aktuellen Albums und dessen des Vorgängers fällt es auf: Man könnte beim Vergleich von „Black Sheep Boy“ mit „The Stage Names“ durchaus auf die Idee kommen, dass sich da etwas geändert hat. Und in der Tat, während “Black Sheep Boy” aus den Tiefen schöpfte, kommt das aktuelle Werk musikalisch (die Lyrics merken davon nicht viel) regelrecht „lebensbejahend“ daher. Schöne Melodien und nicht zu viele Country-Klänge (die sich bei einer Band aus Austin, Texas kaum vermeiden lassen) sorgen für eine unterhaltsame Scheibe.
“The Stage Names” wurde sowohl von “Visions” als auch “Musikexpess” zur Platte des Monats gekürt. Entscheidet selbst, ob es sich um einen Hype handelt oder Michaelangelo sein nächstes Meisterwerk produziert hat.
Das Album wird als Stream auf Myspace angeboten.