Man kann den Herren von Selig wirklich nicht nachsagen, dass es sich bei ihrem Comeback um eine Eintagsfliege handelt. Mit “Magma” wird im Februar bereits das dritte Album seit 2009 erscheinen und damit werden dann ebenso viele Alben nach dem Comeback wie vor dem Split im Jahr 1999 erschienen sein. Fans der ersten Stunde möchten wohl kaum hören wollen, dass die Band vor 20 Jahren gegründet wurde.
Mit “Skyfall” liefert Daniel Craig seine bislang stärkste Vorstellung als James Bond ab. Und “Skyfall” leitet perfekt den Übergang zu “üblichen” Bond-Abenteuern ein.
Noch nie:
Dauerte es in einem Bond-Film so lange, bis der “Bösewicht” in Erscheinung trat.
Konnte ein “Nicht-Deutscher” derart als “Bösewicht” überzeugen.
Erschien James Bond menschlicher.
Hatte ich am Ende eines Bond-Kinobesuches mehr Lust auf eine Fortsetzung (“Goldeneye” der erste Bond, den ich im Kino sah).
“Skyfall” fällt aus dem üblichen Rahmen. Es handelt sich weniger um einen Action-Film als um ein Drama. Nicht die Welt sondern Bond, M und der MI6 müssen gerettet werden. Was soll ich mehr zur Story erzählen? Bond-Fans kennen sie schon oder wollen sie noch sehen.
Sam Mendes schafft es, die Reihe zu entschleunigen. Die Schnitte sind nicht mehr so übertrieben schnell und während des “Endkampfs” fühlte ich mich mehr an “MacGyver” oder das “A-Team” erinnert als an eine Präsentation zukünftiger High Tech-Waffen.
Am Ende des Films sind Q, M und Moneypenny positioniert und bereit für neue Abenteuer. Und das Publikum ist auch konditioniert. Viel besser hätte man DIESEN James Bond-Film nicht machen können.
Statt wie eingefroren bei ihrer erfolgreichen Linie zu bleiben, unternimmt die Band einen tänzelnden Ausflug über dünnes Eis. Aber sie bricht nicht ein sondern liefert ein überraschendes und hörenswertes Album ab.
Was macht eine Band, wenn sie dem Indie-/Alternative-Sektor über fünf zunehmend erfolgreiche Alben in Richtung “Mainstream” entwachsen ist und mit Caligola schon Grenzen in eine oder gar mehrere Richtungen ausgetestet hat? Nun, Mando Diao entschloss sich, ein Album mit vertonten Gedichten des schwedischen Dichters Gustav Fröding aufzunehmen. Dieser lebte in den Jahren 1860 – 1911. Obwohl der einen Großteil seines Lebens in Nervenheilanstalten verbrachte kam er schon zu Lebzeiten zu Ruhm. Angeblich erschienen zu seiner Beerdigung 200.000 Menschen. Aus Anlass des 100. Todestages wurden Musiker gesucht, welche einigen seiner Werke ein musikalisches Gewand überstülpen sollten. Daraus entwickelte sich dann “Infruset”, das sechste Album der schwedischen Band.
Dieses unterscheidet sich gleich in mehreren Aspekten merklich von den Vorgängern. Alle Songs werden entsprechend der Vorlagen des Dichters in der Muttersprache der Band vorgetragen. Auf rockige Klänge wird was durchweg verzichtet. Vielleicht ist das der mutigste Schritt auf “Infruset”, gründeten Mando Diaos Erfolge der Vergangenheit doch vornehmlich auf Songs wie “Gloria”, “Dance with somebody” und “Down in the past”. Selbst ohne die Texte zu verstehen ist die Stimmung auf “Infruset” eindeutig gedämpft. Und dann übernimmt auch plötzlich noch Björn Dixgårds Schwester Linnéa Gesangsparts.
Offensichtlich können Mando Diao auch leise. Als Indiefreund hatt mich Mando Diao mit den letzten Hits und dem Caligola-Experiment abgeschreckt. Doch auf “Infruset” zeigt sich die Band erfreulich tiefgründig und entspannt und liefert damit ein gutes Album für die kommenden trüben und tristen Wochen ab. Besonders gut gefallen mir “Den själsvslagne”, “En sångarsaga” und “Men”.
Der Song “En sångarsaga”:
Und hier gibt es noch eine Dokumentation zur Entstehung des Albums:
Da beantrage ich voller Hoffnung auf ein schickes Dokument den “Internationalen Führerschein”. Ich nehme sogar in Kauf, zur Umstellung auf den EU-Führerschein genötigt zu werden und zahle 50 € und was ist das Ergebnis? So ein Lappen…
Aus Scham versteckt sich das Monster hinter meinem alten Führerschein. Da muss man ja ein größeres Auto mieten, um das Ding überhaupt mitführen zu können.