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Montag, 6. Mai 2024

Buch: Clemens Brock - Dad-Code


 













Für meinen Geschmack zu platt. 

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr – ein altbekannter Spruch, der auch Clemens Brock zu beschäftigen scheint. In seinem Buch „Der Dad-Code“ versucht er, das Vatersein in eine Art Gebrauchsanleitung zu gießen. Das klingt zunächst vielversprechend: Ein moderner Ratgeber, der Orientierung bietet in einem Alltag zwischen Windeln, Kita und Karriere.

Doch leider bleibt der Inhalt hinter den Erwartungen zurück. Die Kapitel hangeln sich an typischen Alltagssituationen entlang, ohne dabei wirklich in die Tiefe zu gehen. Vieles wirkt wie eine Aneinanderreihung von Allgemeinplätzen, die man so oder ähnlich schon oft gelesen hat – sei es in Elternblogs, Podcasts oder anderen Ratgebern. Der Ton ist locker, manchmal flapsig, aber selten pointiert. Wer auf neue Impulse oder überraschende Einsichten hofft, wird hier eher enttäuscht.

Auch stilistisch bleibt das Buch blass. Die Sprache ist funktional, aber wenig inspirierend. Humor blitzt gelegentlich auf, verliert sich aber schnell in vorhersehbaren Anekdoten. Die Idee, Vatersein als „Code“ zu entschlüsseln, hätte durchaus Potenzial gehabt – wird aber nicht konsequent durchdacht oder originell umgesetzt.

„Der Dad-Code“ ist ein Buch, das sich schnell liest, aber ebenso schnell wieder vergessen ist. Für frischgebackene Väter mit Schlafentzug mag es als Einstieg und zur denkbar plattesten Unterhaltung taugen, wer jedoch nach Tiefe, Reflexion oder echten Aha-Momenten sucht, wird hier nicht fündig.

Zu meiner Entschuldigung (warum ich das Buch überhaupt in die Hand nahm) und zu der des Autors: Ich kannte ich vorher nicht. Seine Anhänger finden "Dad-Code" vermutlich brilliant.