Wildes Ergebnis einer Aufnahme-Odyssee.
Selten frage ich mich, was Album-Cover darstellen wollen. Im Falle von Yaks zweitem Album las ich was der Fertigstellung der Songs im Wege stand: Das Debüt "Alas salvation" gab dem Bandkopf Oliver Henry Burslem Rückenwind und Energie für den Nachfolger. Der Plan war, in Kevin Parkers (Tame Impala) Studio in Australien aufzunehmen. Jeder einigermaßen erfahrene Brite weiß, auf welche Inseln oder Plätze man für Saufgelage fliegt. Burslem und Drummer Rawson wählten allerdings den Umweg über Tokyo und dort versoffen und verfeierten sie sie viel Kapital, um anschließend in mäßiger Verfassung und ohne hinreichend brauchbare Ideen in Australien anzukommen. Das Geld reichte noch für den Rückflug nach England und ein paar Drinks auf dem Heimweg. Dort nimmt sich Jason Pierce von Spiritualized seiner an und sorgt dafür, dass er einen Plattenvertrag bekommt. Das Ergebnis ist Burslem nicht gut genug, so dass er nach New York fliegt und das Album dort neu abmischen lässt. Man könnte meinen, das Albumcover soll diese Odyssee visualisieren.
Die Stimmungen während der Entstehung des Album bilden die Songs gut ab: Da gibt es (t)rotzige Titel wie "Fried" und "Blinded by the lies", die während Phasen des alkoholbegünstigten Übermuts entstanden sein können. Und ebenso gibt es es sehr ruhige Tracks wie "Pursuit of momentary happiness" und "This house has no living room", die eher nach Kater klingen. Auf Albumlänge ist das für den Hörer eine ähnliche Achterbahnfahrt wie die Entstehung des Albums an sich: Indierock, Post Punk, Post Rock, Alternative, Garage Rock und psychedelische Klänge beinhaltet der wilde Mix. Herausfordernd und keinen Moment langweilig hat Yak die Latte hoch gehängt für einen eventuellen dritten Streich.
"Fried", "Blinded by the lies", "Pay off vs. the struggle" und vor allem "Layin' it on the line" sind in meinen Ohren die besten Tracks auf "Pursuit of momentary happiness".
Das Video zu "This house has no living room":
"Pursuit of momentary happiness" ist: